Entscheidend ist nicht die Öffnung, sondern die Wandtiefe – so planen Sie funktional, hygienisch und praxisgerecht.
In Bauplänen sehen wir immer wieder überdimensionierte Durchreichenöffnungen – oft 40 × 40 cm oder größer. Die Begründung klingt zunächst plausibel: „Lieber etwas größer, damit wir auf der sicheren Seite sind.“ In der Praxis zeigt sich jedoch: Größe allein bringt keinen Mehrwert – im Gegenteil.
Der wahre Gamechanger: Wandtiefe
Der wichtigste Faktor für die spätere Funktionalität ist nicht das lichte Öffnungsmaß, sondern die Wandtiefe. Eine zu geringe Tiefe schränkt die Modellauswahl ein oder erzwingt Sonderkonstruktionen. Eine passende Wandtiefe ermöglicht dagegen den optimalen Einbau – unabhängig davon, ob die Öffnung 23 × 23 cm oder 29 × 29 cm groß ist.
Optimale Maße für die Praxis
Für die klassische Übergabe von Proben (z. B. Urinbechern) hat sich über fast zehn Jahre Entwicklung und Praxiserfahrung ein Wandöffnungsmaß von 23 × 23 cm als ideal erwiesen; alternativ 29 × 29 cm. Diese Größen bieten ausreichend Platz für die Übergabe, ohne unnötig Raum auf beiden Seiten der Wand zu blockieren.
Warum „größer“ oft schlechter ist
- Mehr Hohlraum, kein Nutzen: Überdimensionierte Öffnungen schaffen vor allem ungenutzten Leerraum.
- Hygiene & Datenschutz: Mehr Fläche verleitet zur Zwischenlagerung. In einer Durchreiche sollten sich maximal 2–3 Proben befinden – unabhängig von der Praxisgröße.
- Platz- und Handhabungsprobleme: Große Türflügel sind unhandlicher, benötigen mehr Öffnungsradius und schränken auf der Laborseite die Arbeitsfläche ein. Auf der Patientenseite ist der Platz (WC) oft besonders knapp.
- Standardmaße im Möbelbau: Der Abstand zwischen Arbeitsplatte und Hängeschränken liegt meist bei 50–55 cm – große Türen kollidieren hier schnell.
Große Praxis ≠ große Durchreiche
Das häufige Argument „große Praxis = größere Öffnung“ greift zu kurz. Auch in Großpraxen ändert sich die Art der Probenübergabe nicht: Es wird kein größerer Durchreichequerschnitt benötigt, nur weil mehr Behandler und MFA im Einsatz sind. Die Anzahl gleichzeitig zu übergebender Proben wird durch den organisatorischen Ablauf bestimmt – nicht durch die Öffnungsgröße.
Wann größere Öffnungen sinnvoll sind
Ausnahmen bestätigen die Regel: Für den Transfer von Material, Sterilgut oder größeren Objekten können größere Maße notwendig sein. Für die reine Probenabgabe sind sie jedoch weder zweckmäßig noch ergonomisch.
Fazit
Die optimale Größe einer Labordurchreiche bemisst sich nicht an der Praxisgröße, sondern an ihrer Funktion – und an der vorhandenen Wandtiefe. Unsere LaboLite®-Modelle in 23 × 23 cm und 29 × 29 cm sind das Ergebnis jahrelanger Praxiserfahrung und bieten das beste Verhältnis aus Funktionalität, Hygiene, Platzbedarf und Bedienkomfort.